Schwindel kann von Patienten sehr unterschiedlich wahrgenommen werden. Man unterscheidet prinzipiell zwischen Drehschwindel (wie im Karussell) und Schwankschwindel (wie am Schiff). Viele Patienten nehmen auch nur ein Unsicherheitsgefühl war.

Schwindel kann akut (plötzlich) auftreten oder auch chronisch über Wochen, Monate oder Jahre verlaufen. Er kann kurzfristig für wenige Sekunden oder Minuten anfallsartig, bewegungsabhängig oder auch völlig unabhängig von Bewegungen auftreten.

Begleitbeschwerden wie Übelkeit, Hörminderung, Tinnitus, Druckgefühl im Ohr, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Gefühlsstörungen, Schwächegefühl der Hände und Beine, Herzstolpern oder Herzrasen, können auftreten.

Wichtig zur Diagnosefindung ist neben einer eingehenden Untersuchung auch das Beachten von Vorerkrankungen wie Hals-Nasen- und Ohren-Erkrankungen, Osteoporose, Diabetes mellitus, erhöhter Blutdruck, Herzerkrankungen, bekannte neurologische oder psychische Erkrankungen.

Junger Mann hält sic mit geschlossenen Augen die Schläfen.

Nach eingehender Untersuchung kann sehr häufig rasch die Schwindelursache behoben werden.

Der häufigste Schwindel ist der gutartige Lagerungsschwindel. Hierbei kommt es zum Abbrechen von Kristallen (sogenannten Otolithen) im Gleichgewichtsorgan des Innenohr. Hier kann durch sehr einfache Repositions- oder Befreiungsübungen (Lagerungsübungen) noch in der Ordination der Schwindel beseitigt werden. Der Patient bekommt die Übungen gezeigt und kann sie so auch noch eine Zeit lang weiter zuhause durchführen.

Eine weitere sehr häufige Schwindelursache sind Vestibulopathien (Erkrankungen des Gleichgewichtsnervs). Handelt es sich um einen akuten Gleichgewichtsnervausfall oder Teilausfall, ist die Diagnose rasch im einfachen HNO-Status zu stellen. Liegt der Beginn dieser Schwindelerkrankung jedoch etwas länger zurück (eine Woche oder gar Monate), benötigt man zur Diagnosefindung weitere Untersuchungen, wie den Video-Kopf-Impulstest, den ich ebenfalls in unserer Ordination anbieten kann. Die Therapie ist hierbei oft zunächst medikamentös zusätzlich zu möglichst bald durchgeführten Gleichgewichtsübungen, die ich dem Patienten zeige und die auch im Rahmen einer physikalischen Therapie noch vertieft werden können. Das ist deswegen so wichtig, weil sonst die zentrale Kompensation (Ausgleich) des ausgefallenen Nervs über das Gehirn nicht so schnell oder nicht vollständig ablaufen kann.

In den letzten Jahren hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass auch Halswirbelsäulenbeschwerden Schwindel verursachen oder verstärken können. Hier kann ich in der Ordination Akkupunktur anbieren, außerdem arbetien wir eng mit Orthopäden und Physiotherapeuten zusammen.

Da auch psychosomatische Erkrankungen eine häufige Schwindelursache darstellen, kann in manchen Fällen auch eine Psychotherapie hilfreich sein.

Ich erarbeite mit meinen Patienten einen individuellen und auf ihre Beschwerden abgestimmten Behandlungsplan.

Junge Frau in Sportbekleidung hält sich mit der Hand den Nacken.