Eine freie Nasenatmung ist für unser körperliches Wohlbefinden unerlässlich, da die einströmende Atemluft von den Nasenschleimhäuten gereinigt, befeuchtet und erwärmt wird. Die Nase ist die Klimaanlage des Menschen. Der Ersatz der Nasenatmung durch Mundatmung hat häufig chronische Probleme von Halskratzen bis zu Problemen mit den unteren Luftwegen (Luftröhre, Bronchien und Lunge) zur Folge. Die oberen Luftwege (Nase) und die unteren Luftwege bilden als „United Airways“ ein einheitliches System, das häufig gemeinsam reagiert.

So ist es z.B. von entscheidender Bedeutung, einen allergischen Schnupfen bereits im Bereich der oberen Luftwege konsequent und ausreichend zu behandeln, da sonst aus einem vermeintlich harmlosen „Heuschnupfen“ ein schwerwiegendes allergisches Asthma werden kann.

Eine Behinderung der Nasenatmung kann vielfältige Ursachen haben. Beim Kleinkind sind es die so genannten „Polypen“, also die dritte Mandel (Rachenmandel), die hinter der Nase am Rachendach sitzt.

Beim Erwachsenen gibt es vor allem drei Ursachen für die Behinderung der Nasenatmung:

  • die Verkrümmung der Nasenscheidewand,
  • echte Nasenpolypen und
  • die chronische Nasennebenhöhlenentzündung.

Ein normaler Schnupfen dauert ein bis zwei Wochen. Am Beginn des Schnupfens mit anfänglich wässrigem Sekret wird dieses zäh-schleimig und zum Schluss häufig auch eitrig. Dies alleine ist noch kein Grund, zu einem Antibiotikum zu greifen.

Wenn aber ein erhebliches Druckgefühl über den Kieferhöhlen oder Stirnhöhlen, eine stärkere Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, eitriges und bevorzugt rückwärts über den Nasenrachen abrinnendes Sekret, Fieber und Kopfschmerzen hinzukommen, so besteht der Verdacht auf eine Nasennebenhöhlenentzündung. Am häufigsten betroffen sind die Kieferhöhlen im Oberkiefer, seltener die Stirnhöhlen, das Siebbein (im Inneren der Nase zwischen Auge und Nasenhaupthöhle) oder die hinten in der Nase gelegene Keilbeinhöhle.

Bei uns erfolgt eine schonende Abklärung mittels kleiner Optiken (Spiegelung der Nase mit dem Endoskop), im Bedarfsfalle eine Röntgenuntersuchung und eine abgestufte abschwellende und antibiotische Therapie.

Chronische Entzündungen – nicht für immer

Bei chronischem oder rezidivierendem (wiederkehrendem) Verlauf einer Nasennebenhöhlenentzündung veranlassen wir eine Computertomographie, die aber nicht im akuten Stadium durchgeführt werden darf. An den CT-Bildern lässt sich dann erkennen, wo die eigentlichen Problemzonen liegen, ob Engstellen oder Polypen in den Schlüsselregionen der Nasennebenhöhlen vorhanden sind, ob deren Ausführungsgänge verlegt oder frei sind und welcher Therapieweg einzuschlagen ist. Wo immer möglich behandeln wir konservativ, wenn notwendig wird der Patient über die Möglichkeiten einer operativen Sanierung beraten und dementsprechend weitergeleitet.

Verkrümmte Nasenscheidewand: Wenn die Luft um die Ecke muss

Die Verkrümmung der Nasenscheidewand kann während des Wachstums entstehen oder durch einen Unfall verursacht worden sein. Sie kann eine ein- oder beidseitige Behinderung der Nasenatmung verursachen. Eine Verkrümmung ist durch eine operative Korrektur der Nasenscheidewand zu beheben. Auch äußere Deformitäten der Nase wie eine Schiefnase, Sattel- oder Höckernase können die Nasenatmung beeinträchtigen und werden im Sinne der funktionell ästhetischen Nasenoperation korrigiert.

Wenn eine Allergie dafür sorgt, dass die Luft wegbleibt

Bei jedem chronischen Schnupfen wird auch ein Allergietest durchgeführt. Wir prüfen alle Inhalationsallergene, die eingeatmet werden können, also Gräser- und Baumpollen (Birke, Erle, Hasel), Schimmelpilze, die Hausstaubmilbe, Tiere (Hund, Katze) und Nahrungsmittel.