Es ist wichtig, einen Tinnitus rasch nach dem ersten Auftreten zu behandeln. Die Akut-Therapie besteht aus Cortison in absteigender Dosierung und eventuell durchblutungsverbessernden Infusionen. Ein Aufenthalt des Patienten im Krankenhaus kann sinnvoll sein, wobei es vor allem darum geht, den Patienten von privaten oder beruflichen Stressfaktoren abzuschirmen. Oft ist mittels der Akuttherapie eine entsprechende Besserung des akut aufgetretenen Tinnitus zu erreichen. Ist dies nicht der Fall, so ist bei entsprechendem Leidensdruck eine rasche Versorgung mit Noisern oder Kombinationsgeräten angebracht.

Wenn das Ohrgeräusch chronisch wird

Die medizinische Abklärung einer möglichen Grundkrankheit ist ebenso selbstverständlich wie ein Gespräch über eine Änderung der Lebensgewohnheiten, Stressreduktion, Lärmvermeidung und die Ausschaltung möglicher schädlicher Einflüsse von außen. Psychologische Entspannungstechniken wie Biofeedback und Neurofeedback leisten oftmals wertvolle Hilfestellung.

Erfolgsaussichten

In unserem Tinnituszentrum (LINK) können wir beachtliche Erfolge in der Tinnitus-Therapie verbuchen. Der Leidensdruck, der durch ein Ohrgeräusch verursacht wird, kann auf einer Skala von 0 Punkten (kein Leidensdruck) bis 10 Punkten (absolut unerträglicher Leidensdruck) angegeben werden. Eine retrospektive Untersuchung unserer Patienten zeigt, dass sich deren Leidensdruck innerhalb einer durchschnittlichen Behandlungszeit von 7 Monaten von ursprünglich 6,7 Punkten auf 2,6 Punkte mehr als halbiert hat. Das ist ein Bereich, in dem ein Tinnitus gut kompensiert werden kann und als gut erträglich eingeschätzt wird.