Die Bedeutung der Schwerhörigkeit als Krankheitsbild wird immer noch sträflich unterschätzt. Dies hat zur Folge, dass die langsam fortschreitende Schwerhörigkeit meist zu spät diagnostiziert wird. Zunächst verläuft sie nämlich unmerklich. Die Betroffenen gewöhnen sich an ihr schlechter werdendes Gehör und täuschen sich auch selbst lange Zeit über das tatsächliche Ausmaß ihres Hörverlustes hinweg. Außerdem wird Hören und Verstehen gerne verwechselt. Viele Betroffenen hören noch, dass gesprochen wird, verstehen aber das gesprochene Wort nur noch unzureichend. Abnehmendes Sprachverständnis in der Gruppe oder bei Umgebungsgeräuschen ist meist das erste Anzeichen eines Hochtonabfalls. Viele Menschen lesen auch von den Lippen ab, ohne sich dessen bewusst zu sein.

Die Folgen einer unversorgten Schwerhörigkeit sind für den Betroffenen schwerwiegend. Schwerhörigkeit führt zu einer umfassenden Kommunikationsstörung. Der Verlust dieser Kommunikation führt zu Vereinsamung, sozialer Entwurzelung und psychischem Leid. Da Schwerhörende insbesondere nicht mehr verstehen können, sobald mehrere Personen gleichzeitig sprechen, ziehen sie sich aus der Gesellschaft zurück.

Ein weiteres Problem ist die Schreckhaftigkeit, weil die „Alarmierungsfunktion“ des Gehörs beeinträchtigt ist. Schwerhörende neigen auch zu vorzeitiger Erschöpfung, weil sie sich beim Hören viel stärker konzentrieren müssen. Dies führt zu Nervosität und Reizbarkeit. Schließlich führt Schwerhörigkeit zum Verlust des Selbstvertrauens und zur Beeinträchtigung der sozialen Kompetenz. Und: Schwerhörigkeit ist die wichtigste Ursache von Tinnitus! Ohne Ausgleich einer bestehenden Hörschwäche mit modernen Hörgeräten ist die Behandlung eines chronischen Ohrgeräusches nicht möglich.

Wussten Sie, dass …

  • Hören und Sprachverstehen eigentlich im Gehirn stattfindet?
  • das Gehirn verlernen kann, Geräusche, die es lange nicht mehr gehört hat, zuzuordnen?
  • das Verstehen von Sprache die anspruchsvollste Leistung des Gehirns überhaupt ist und das Gehirn regelrecht verlernt, Sprache zu verstehen?
  • Sie, wenn Sie mit der Hörgeräteversorgung zu lange zuwarten, in Hörtrainings erst wieder mühsam hören lernen müssen?
  • Lärmeinwirkung (Kopfhörer, Konzerte, Arbeitslärm) die Haarzellen zerstören kann und man kaputte Haarzellen nie wieder reparieren kann?
  • bereits ein bis zwei Prozent aller Schulkinder schwerhörig sind und oft aus diesem Grund Schulprobleme haben?
  • unter den 15- bis 19-jährigen Jugendlichen, die in ihrer Freizeit häufig Diskotheken besuchen, 15 Prozent bereits eine Schwerhörigkeit haben?
  • unter den 65-Jährigen bereits jeder Zweite an einer so weitgehenden Hörminderung leidet, dass daraus eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität resultiert?
  • Schwerhörigkeit jedes Jahr weiter zunehmen kann?
  • Ihnen die Bedienung der Hörgeräte mit zunehmendem Alter nicht leichter fällt und man schon allein aus diesem Grund rechtzeitig damit anfangen sollte?

Optimale Hörgeräteversorgung

4Die rechtzeitige Versorgung des schwerhörenden Patienten gehört zu unseren zentralen Aufgaben. Die Versorgung mit Hörgeräten erfolgt im Schnitt immer noch etwa 10 Jahre zu spät. Es steht jedem unserer Patienten völlig frei, welche Hörgerätefirma die Anpassung vornimmt. Wir begleiten und unterstützen die Patienten auch nach erfolgter Anpassung. Unser Hauptziel ist die erfolgreiche Anpassung, Geräte, die in der Schublade liegen bleiben, sind medizinisch wertlos und wirtschaftlich ein Schaden für alle Versicherten. Die Zahl der „Schubladengeräte“ wird auf 30 Prozent geschätzt. Unsere Patienten tragen ihre Geräte zu über 90 Prozent.

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Oberfläche der App ReSound fürs Smartphone, wo Geräusche wie Ozeanwellen mit dem Hörgerät angehört werden können.
Oberfläche der App fürs Smartphone, wo Geräusche wie Ozeanwellen mit dem Hörgerät angehört werden können.